Macht es den Italienern gleich und feiert mit ihnen das Jahr des Slow Tourism. Wie entspannt solche Ferien im schönen Süditalien aussehen können und wie ihr damit auch noch der Umwelt etwas Gutes tun könnt, das erfahrt ihr jetzt.

Eine Reise nach Süditalien ist ohnehin schon Balsam für die Seele. Gestaltet ihr eure Ferien dann auch noch ganz im Zeichen des Slow Tourism, so steht einer entspannten Auszeit mit vielen unvergesslichen Erinnerungen nichts mehr im Weg. Slow Tourism in Süditalien macht einfach glücklich! Ich verrate euch, was es mit dieser Art des Reisens auf sich hat und warum ihr euch unbedingt ein Beispiel daran nehmen solltet.

Slow Tourism in Süditalien macht glücklich

Slow Tourism | Eure Möglichkeiten 

Nachhaltig Reisen ist im Trend

Süditalien Angebote

Was ist Slow Tourism?

Slow Tourism bedeutet übersetzt “langsamer Tourismus“. Langsam Reisen bedeutet Entschleunigung und genau das soll der Sinn des Ganzen sein. Bei Slow Tourism geht es darum, entschleunigt und abseits der grösseren Touristenzentren zu reisen, so viel Zeit wie möglich im Freien zu verbringen und das Hier und Jetzt zu genießen.

Der Weg ist das Ziel

Bei dieser Art des Reisens ist also der Weg das Ziel, denn hier stehen nicht etwa berühmte Orte und Sehenswürdigkeiten im Vordergrund, sondern vielmehr das authentische Reiseerlebnis mit etlichen Eindrücken. Slow Tourism ist im Trend – seid auch ihr bereit für ein neues Abenteuer? Dann nichts wie los – das süsse Leben in Süditalien wartet auf euch!

Wanderweg in Pietrapertosa in Süditalien

Slow Tourism in Süditalien – ein Ziel, viele Möglichkeiten

Ihr fragt euch nun, was es mit Süditalien auf sich hat? Italien feiert in diesem Jahr das „Jahr des Slow Tourism“ und da mich meine letzte Reise in den Süden des Landes verschlagen hat, möchte ich einfach ein paar wertvolle Tipps mit euch teilen. Lasst euch von den vielen Möglichkeiten inspirieren und plant danach eure eigene Reise.

Radfahren und Wandern

Ihr seid in den Ferien gerne aktiv und erkundet am liebsten jeden Tag einen neuen Ort? Dann packt eure bequemen Wanderschuhe ein oder schwingt euch gleich aufs Fahrrad und nichts wie los. Es gibt keine schönere Art und Weise, als die Regionen rund um Süditalien über seine vielen verschiedenen Rad- und Wanderwege zu erkunden. Ganz egal, ob ihr euch für die Region Apulien, Basilikata oder Kalabrien entscheidet – an jeder Ecke gibt es hier etwas zu entdecken.

Verträumte Dörfer, einsame Küstenorte und ursprünglicher Charme

Besucht zum Beispiel die verträumten Dörfer Süditaliens, entspannt an einsamen Küstenorten und erlebt die Ursprünglichkeit des Südens. Mit etwas Glück trefft ihr unterwegs auf Gleichgesinnte und könnt euch noch ein paar tolle Geheimtipps für eure weitere Route einholen.

Süditalien kann ausserdem mit gleich mehreren traumhaften Nationalparks und Naturschutzgebieten punkten. Einer davon ist der Nationalpark Pollino, der grösste Nationalpark Italiens, der sich auf einer Fläche von knapp 193.000 Hektar über die beiden Regionen Basilikata und Kalabrien erstreckt. Ein Stück weiter nördlich findet ihr ausserdem den Nationalpark Alta Murgia in Apulien, von wo aus ihr zum Beispiel hervorragend eine Wanderung in die berühmte Höhlenstadt Matera unternehmen könnt.

Paar genießt Sonnenuntergang mit Blick auf Matera

Etwas Action gefällig? Falls ihr euch bei all der Entschleunigung auch mal etwas Action wünscht, dann schaut unbedingt in Pietrapertosa vorbei, einer kleinen Gemeinde in der Region Basilikata, die umgeben ist von den lukanischen Dolomiten. Hier erwartet euch der legendäre Volo dell’angelo, der sogenannte Engelsflug, bei dem ihr mit bis zu 110 Stundenkilometern ganze 1.415 Meter zurücklegt – direkt über der Schlucht! Ihr startet auf einer Höhe von 1.020 Metern. Tickets gibt es ab 35€, umgerechnet also rund 38,25 CHF pro Person. Würdet ihr euch das trauen?

Zug statt Mietwagen

Falls ihr eine Strecke mal nicht komplett zu Fuss oder mit dem Rad zurücklegen könnt oder wollt, dann versucht es doch mit dem Zug. Viele Verbindungen sind auch spontan noch bequem und günstig buchbar und führen ausserdem an wunderschönen Landschaften vorbei. Meine Reise führte mich unter anderem von Brindisi nach Bari – obwohl es an dem Tag etwas bewölkt war, waren die Aussichten während der etwa 1,5-stündigen Fahrt einfach fantastisch und das Zugticket hat umgerechnet gerade mal knapp 9 CHF pro Strecke gekostet. Das ist doch mal eine günstige Alternative zum Mietwagen, oder? Lasst eure Blicke über das Meer, die grünen Olivenhaine und Weinreben schweifen und geniesst den Moment.

Blick auf Ostuni und Umgebung

Wohnen in einem Agriturismo

Wer bei einer Reise durch Süditalien in das Leben der Locals eintauchen möchte, der ist in einem Agriturismo, einer Art altem Bauernhaus, genau richtig. Hier habt ihr nicht nur die Chance, auf einem traditionellen Bauernhof und in ländlicher Umgebung zu wohnen, sondern könnt auch noch direkt mit den Einheimischen in Kontakt kommen.

Guru Lesetipp:

Erfahrt in meinem Reisemagazin mehr zum Thema Agriturismo in Süditalien und holt euch exklusive Tipps für eure nächste Unterkunft.

Hört euch ihre Geschichten von früher an, erfahrt mehr über ihre Heimat und den Bauernhof und lasst euch von der fröhlichen Lebensart der Italiener anstecken – am besten bei einem Glas Wein. Viele Agriturismi haben sogar einen eigenen Reiterhof oder eine Art Mini-Tierpark mit Ponys, Ziegen und Co. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Ausflug auf dem Pferd beim Sonnenuntergang?

Ein Agriturismo in Süditalien

Slow Food

Langsames und nachhaltiges Reisen durch Süditalien bezieht sich nicht nur auf die Aktivitäten, Fortbewegungsmittel und Unterkünfte, sondern auch auf das Essen vor Ort. Das bedeutet für euch, dass ihr euch voll und ganz dem sogenannten Slow Food widmen solltet, einer Bewegung, die in den 80er Jahren in Piemont entstanden ist. Verabschiedet euch während euren Ferien also von grossen Restaurant- und Fast-Food-Ketten, und gebt euch nicht mit Essen zufrieden, das euch halbwegs bis gar nicht schmeckt, aber für den Moment euren Hunger stillt.

Guru Geheimtipp:

Im Herzen von Apulien, im schönen Ostuni, findet ihr das familiengeführte Landgut Tenuta Foggiali. Hier habe ich das bisher beste Bio-Olivenöl überhaupt probiert. Die Verkostung inklusive Führung müsst ihr allerdings im Voraus anmelden.

Nehmt euch vielmehr die Zeit, um die echte regionale Küche in Süditalien zu probieren, besucht die urigen, hofeigenen Restaurants mit ihren traditionellen Gerichten und kauft ganz nach Gusto lokale Lieblingsprodukte bei den Einheimischen, wie zum Beispiel hochwertiges Bio-Olivenöl. Somit tut ihr nicht nur euch und eurem Gaumen etwas Gutes, sondern unterstützt auch noch die kleinen Landgüter in Apulien, Basilikata und Kalabrien. Die Locals werden es euch danken und die Preise sind wirklich mehr als fair.

Tiella Barese - Reis mit Kartoffeln und Miesmuscheln

Digital Detox

Ferien im Einklang mit der Natur klingt ganz nach eurem Geschmack? Dann solltet ihr euch bei eurer nachhaltigen Reise quer durch Süditalien auch mal für einen Moment von Smartphone, Tablet und Co. verabschieden. Da ihr auf vielen Bauernhöfen ohnehin nicht immer ausgezeichnetes Netz habt, solltet ihr die Zeit viel lieber nutzen, um euch so viel wie möglich von der Umgebung anzusehen – das Angebot an Aktivitäten und Ausflugsmöglichkeiten ist schliesslich riesengross. Gönnt euch in den Ferien einfach mal etwas Digital Detox, geniesst die Natur, die Ruhe und das leckere Essen und schaltet so richtig ab.

Finger Food und Rotwein in Italien

Slow Tourism – euch und der Umwelt zuliebe

Ihr habt es vermutlich schon gemerkt: Slow Tourism ist die perfekte Mischung aus entspannten und nachhaltigen Ferien. Alles ist etwas langsamer, ruhiger und umweltbewusster, als man es vielleicht von typischen Pauschalreisen kennt.

Die perfekte Mischung aus entspannten und nachhaltigen Ferien

Zwar steuert ihr euer Ferienziel mit dem Flieger an, doch dafür könnt ihr der Umwelt wieder ein Stück weit etwas Gutes tun, indem ihr zum Beispiel Fahrrad fahrt, wandert oder wenn nötig längere Strecken mit dem Zug zurücklegt. Alternativen gibt es mittlerweile zu Genüge – wir müssen sie nur bewusst nutzen und dem nachhaltigen Tourismus eine Chance geben. Ein paar Tipps habe ich euch bereits mit auf den Weg gegeben, jetzt liegt es an euch – seid ihr bereit für diese besondere Art des Reisens? Ich habe es selbst getestet und kann es jedem von euch nur wärmstens empfehlen.

Pferde im Nationalpark Pollino in Süditalien

Verbringt nachhaltige Ferien in Süditalien

Seid ihr genauso begeistert wie ich von Slow Tourism in Süditalien? Dann werft unbedingt einen Blick in meine weiteren Artikel und lasst euch von den süditalienischen Regionen und ihren vielseitigen Ferienmöglichkeiten inspirieren. Mit etwas Glück findet ihr gleich schon das passende Angebot und könnt bald selbst nachhaltige Ferien im wunderschönen Italien verbringen.

So schön ist Süditalien