Angstschweiss, Kopfschmerzen und Übelkeit – das sind die klassischen Anzeichen von Reisekrankheit. Welche Symptome ausserdem bei der Fahrt in die Ferien auftreten können, wenn das Gleichgewichtsorgan im Innenohr durcheinander gerät, und wie ihr diese vorab behandeln könnt, erfahrt ihr hier.

Alles ruckelt und schwankt, in Windeseile ziehen Wolken, Land und See an euch vorbei. Binnen weniger Sekunden werden unzählige Kilometer zurückgelegt, ohne jegliche Chance, Rücksicht auf Luft- und Schlaglöcher zu nehmen. Kein Wunder, dass die Anreise in die Ferien schnell mal auf den Magen schlagen kann, denn nicht jeder von uns kann mit solchen Bewegungsreizen gleichermassen gut umgehen. Müdigkeit und leichte Kopfschmerzen sind im Anflug, auch Speichel ist vermehrt in Produktion. Verdammt – das sind die klassischen Anzeichen von Reisekrankheit. Und sie scheint euch getroffen zu haben.

Was tun bei Reisekrankheit?

Wie entsteht Reisekrankheit? | Vorbeugen leicht gemacht | Diese Tipps können helfen | Wie sind eure Erfahrungen?

Was tun gegen Reisekrankheit?

So entsteht Reisekrankheit

Reisekrankheit: Fachsprachlich wird sie auch Kinetose genannt. Darunter fasst man durch ungewohnte Bewegungen, z.B. in Verkehrsmitteln, ausgelöste körperliche Beschwerden wie Schwindel und Übelkeit, die vom Auge nicht genau nachvollzogen werden können.
Nicht jeder von uns leidet unter Reisekrankheit, doch die Betroffenen stellen bei Weitem keine Minderheit dar. Wer im Auto, beim Lesen während der Fahrt in der Bahn, auf dem Schiff oder gar bei Flugreisen zu Unwohlsein und Übelkeit neigt, der darf sich leider Gottes zu denjenigen zählen, die bei einer Reise keine Glückshormone ausschütten, sondern mit weitaus negativeren Symptomen zu kämpfen haben. Aber warum leiden manche Menschen unter Reisekrankheit und andere hingegen nicht? Diese ist nicht immer ganz einfach zu beantworten, dennoch weiss man sich in der Medizin den Grund dieser Erkrankung zu erklären: Schuld an den Symptomen ist das Gleichgewichtsorgan, das, wie wir wissen, im Innenohr sitzt.

Symptome bei Reisekrankheit

Angefangen bei Kopfschmerzen und Müdigkeit, können diese je nach Intensivität der Reisekrankheit auch in Übelkeit und Erbrechen übergehen. Typisch sind ausserdem Schwindel, Herzrasen und Schweissausbrüche.

Seekrankheit – das kennt fast jeder

Manchmal kommt es vor, dass unser Gehirn überfordert ist, bestimmte Bewegungen zuzuordnen, wie zum Beispiel das Schaukeln eines Schiffes. Ist dies der Fall, nimmt der Körper eine Art Fehlermeldung wahr, welche sich durch eben genannten Symptomen bemerkbar macht. Was wir nämlich für selbstverständlich halten, ist eine komplexe Aufgabe: Unser Gehirn muss sowohl bewusste als auch unbewusste Bewegungen koordinieren, um im Gleichgewicht zu bleiben. Wenn das nicht richtig funktioniert, fühlt ihr euch seekrank.

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Vor allem Kinder sind betroffen

Erwiesen ist, dass vor allem Kinder sehr häufig an Reisekrankheit leiden, da ihre Bewegungsreize noch nicht vollständig ausgebildet sind. Vor allem im Frühkindesalter bis zu zwei Jahren ist mit Reisekrankheit zu rechnen. Je älter ein Mensch jedoch wird, desto unempfindlicher wird er auch. Spätestens im Teenageralter trennen sich die meisten Menschen von jeglichen Reisebeschwerden, nur wenige haben ihr Leben lang mit diesen Symptomen während einer Reise zu kämpfen.

Was tun um Reiseübelkeit vorzubeugen?

Wer im Vorfeld weiss, dass der Weg in die Ferien nicht angenehm für ihn wird, der kann mit einfachen Tipps und Tricks Reisekrankheit vorbeugen, um Schlimmeres zu vermeiden.

  • Auf Alkohol verzichten: Weder Alkohol noch fettige Mahlzeiten sind am Tag der Reise als auch am Tag davor angebracht, wenn euch auf der Fahrt schnell schlecht wird.
  • Koffein möglichst meiden: Auch Koffein solltet ihr nicht unbedingt konsumieren, es sei denn, ihr könnt partout nicht auf euren Kaffee am Morgen verzichten. Ist dies der Fall, beschränkt euch wenigstens auf eine kleine Tasse.
  • Selbst fahren: Je nachdem, mit welchem Transportmittel ihr reist, könnt ihr das Steuer im wahrsten Sinne selbst in die Hand nehmen. Denn wer selbst Auto fährt, dem wird meist nicht schlecht. Klingt komisch, ist aber so. Ausnahmen bestätigen natürlich wie immer die Regel. Da ihr als Fahrer euren Blick aber auf den Horizont richtet, dürfte euer Bewegungsreiz nicht aus dem Gleichgewicht kommen. Bei voller Konzentration kann aber auch der Beifahrersitz Abhilfe schaffen – nämlich indem ihr es dem Fahrer gleichtut und euren Blick geradeaus dem Horizont entgegen richtet.
  • Im Bus vorne sitzen: Reist ihr hingegen mit dem Bus, kann ich euch auch hier einen Platz in den vorderen Reihen empfehlen. Aber auch die Sitze in der Mitte des Busses können wahre Wunder bewirken: Hier sind die Pendelbewegungen weitaus weniger zu spüren als im vorderen oder hinteren Teil.
  • Im Flugzeug in der Mitte und am Gang sitzen: Ähnlich sieht es im Flugzeug aus, sucht euch hier am besten einen Sitz auf Höhe der Tragflächen. Wählt ihr zudem noch einen Platz am Gang, könnt ihr zwischendurch problemlos aufstehen und ein wenig hin und herlaufen.
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Die Flugbegleiter helfen euch gerne!

Was hilft bei Reisekrankheit?

Solltet ihr einen anderen Platz im Auto oder im Bus gewählt haben, versucht trotzdem so konzentriert wie möglich den Blick in Richtung Horizont zu richten. So haben eure Augen keine Chance, die Orientierung zu verlieren. Wenn das nicht hilft, könnt ihr die Augen auch schliessen und versuchen zu schlafen. So bekommt ihr nämlich am wenigsten von der Fahrt mit und der Gleichgewichtssinn muss dementsprechend keine Arbeit leisten.

Natürlich gibt es ähnlich wie für Reisende mit Flugangst auch spezielle Medikamente und Arzneimittel um beispielsweise Symptome wie Übelkeit oder Kopfschmerzen während der Fahrt zu lindern. Sowohl chemische als auch pflanzliche Mittel versprechen Wirkung. Am besten wirken sie bei einer Einnahme 30 bis 60 Minuten vor Beginn der Reise.

Pflanzliche Heilmittel gegen Reiseübelkeit

Ich persönlich würde immer erst den Weg über pflanzliche Heilmittel wählen, denn die Natur weiss uns oft zu helfen. Vor allem der Einsatz von Ingwer wirkt hervorragend gegen Übelkeit. Habt ihr schon mal einen frisch aufgebrühten Ingwer-Tee mit einem Schuss Honig und einer Scheibe Orange probiert? Köstlich, kann ich euch nur sagen.

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Wenn nichts mehr hilft, müssen Medikamente her

Reisekrankheit sollte nicht am Reisen hindern

Ich hoffe, denjenigen, die unter Reisekrankheit leiden, vergeht nicht die Lust aufs Reisen. Es gibt nämlich viel zu schöne Orte auf der Welt, die jeder von uns einmal entdecken sollte. Was mich nun aber brennend interessiert: Leidet ihr unter Reisekrankheit? Falls ja, habt ihr noch weitere Tipps, mit denen man gegen diese unangenehmen Symptome entgegenwirken oder sie gar vorbeugen kann? Lasst es mich bzw. meine Leser unbedingt wissen! Vielleicht könnt ihr euch so gegenseitig helfen und erfahrt noch den einen oder anderen Trick, der wahre Wunder wirkt.

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