Manche Städte haben dieses Flair, das einen sofort und unwiderruflich in seinen Bann zieht – Havanna gehört für uns definitiv mit dazu. Viel wissen wir noch nicht über die unprätentiöse Hauptstadt Kubas – und genau deshalb haben wir uns auf den Weg gemacht und die Stadt für euch genau unter die Lupe genommen.

Es sind Szenen wie im Film: Kubanische Rhythmen erklingen aus holperigen Gassen, in der Ferne hört man das Hufgetrappel der Pferde vor bunt bemalten Kutschen, die das Stadtbild von Havanna prägen. Es duftet nach Sommer und auf den Plätzen und in den Parks liegen friedliche Hunde in der warmen karibischen Sonne. Langsam schieben sich bunte, blubbernde Oldtimer durch die Strassen der Stadt, die Luft ist geschwängert von den Abgasen der alten, ehrwürdigen Wagen – Havannas Duft ist einzigartig. Längst ist die kubanische Hauptstadt eines der beliebtesten Ziele in der Karibik und wer einmal hier war, weiss genau, warum.

Havanna beeindruckt an jeder Ecke

Wissenswertes zu Havanna

  • Hauptstadt: Havanna gehört mit mehr als zwei Millionen Einwohnern zu den grössten Städten der Karibik. Die Hauptstadt ist das politische Zentrum des Landes. Zahlreiche Ministerien und auch die Regierung haben hier ihren Sitz – regiert wird das kommunistische Land noch bis voraussichtlich April von Raúl Castro, dem Bruder Fidels. Wer seine Aufgaben dann übernimmt, steht derzeit noch nicht fest. Auf spanisch heisst die Stadt übrigens La Habana, die Amerikaner sagen Havana.
  • Währung: Offizielles Zahlungsmittel ist hier der CUP (Peso Cubano). Das System von getrennter Währung für Touristen und Einheimische wurde 2021 abgeschafft. Ein Schweizer Franken entspricht ungefähr 25 CUP, umtauschen könnt ihr euer Geld übrigens in den meisten Hotels und direkt am Airport.
  • Sicherheit: Havanna gilt als ziemlich sicher. Wenn ihr also nicht mit grossen Geldsummen hantiert und eure Reisedokumente in Kopie mitführt, seid ihr auf der sicheren Seite. Die Leute sind sehr freundlich und hilfsbereit, nicht einmal haben wir uns auf Kuba unsicher gefühlt.
  • Geschichte: La Habana wurde bereits im Mittelalter gegründet, war viele Jahre spanische Kolonie und schliesslich sogar von den Briten besetzt. Die bewegte Geschichte Havannas findet ihr überall in der Stadt wieder, lasst euch eine Sightseeingtour mit Guide deshalb nicht entgehen.

Anreise nach Havanna

Die wahrscheinlich einzige Möglichkeit, um nach Havanna zu kommen, ist mit dem Flugzeug. Direktflüge gibt es ab Zürich. Fliegt ihr ab Basel, müsst ihr mit einem Stopp rechnen. Insgesamt reist ihr ungefähr 14 Stunden.  In unserer Flugsuche findet ihr günstige Flugverbindungen von Zürich oder Basel nach Havanna.

Flüge nach Havanna

Wenn ihr am Airport von Havanna landet, dann fahrt am besten mit dem Taxi ins Zentrum, denn Busse für Touristen, die nicht von ihren Reiseveranstaltern abgeholt werden, gibt es so gut wie nirgends.

Mietwagen-Rundreise: Wenn ihr eine Rundreise plant und erstmal ein paar Tage in der Hauptstadt bleiben wollt, dann solltet ihr überlegen, den Wagen erst bei Abreise aus Havanna abzuholen. Parkplätze sind rar, die Gassen sind eng und zum Sightseeing braucht ihr das Auto nicht.

Unterkünfte in Havanna

Wohnen könnt ihr in Havanna in Hotels und privaten Unterkünften. Mittlerweile gibt es einige tolle Angebote in unserer Suche, klickt euch einfach mal durch das Angebot, da sind einige Schätzchen dabei. Nehmt euch am besten eine Unterkunft im oder ganz in der Nähe des Zentrums Habana Vieja, dann könnt ihr von morgens bis abends durch die historischen Gassen schlendern und das einzigartige Flair der Stadt in euch aufsaugen.

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Sightseeing im Oldtimer

Havannas bekannteste Sehenswürdigkeit ist nicht etwa ein Gebäude oder eine Statue, sondern die unglaubliche Anzahl gut erhaltener und kunterbunter Oldtimer. Wenn ihr in der Stadt umherschlendert, werdet ihr alle paar Minuten eines der Schätzchen zu sehen bekommen. Wenn ihr Lust habt, eine Runde zu drehen, dann könnt ihr die Fahrer wie bei normalen Taxis einfach ansprechen und mit ihnen eine Rundfahrt vereinbaren.

Guru Tipp: Sucht euch für eure Rundfahrt wenn möglich ein Cabrio aus, denn dann habt ihr eine perfekte Rundumsicht. Ideal für tolle Fotos während der Fahrt.

Eine Stunde kostet ca. 35 CHF und wenn ihr Glück habt, kann euch euer Fahrer einige spannende Infos zu Havanna geben, die ihr in keinem Reiseführer finden könnt. Wir haben den Fahrer zum Beispiel gebeten, uns seine Lieblingsplätze zu zeigen. So hatte ich die Chance, noch sehr viel spannendere Ecken als die üblichen Touristen Hotspots zu sehen und habe ganz nebenbei einiges über den Alltag in Havanna gelernt. Vergesst nicht, ein grosszügiges Trinkgeld zu geben – der Durchschnittslohn der Kubaner beträgt schliesslich nur um die 26 CHF pro Monat und wird durch eure 5 oder 10 CHF deutlich aufgewertet.

Warum gibt es auf Kuba so viele gut erhaltene Oldtimer?

In keinem anderen Land gibt es so viele amerikanische Strassenkreuzer wie auf Kuba. Blubbernd schieben sie sich durch die engen Gassen, die Luft ist geschwängert von den Abgasen der grossen Boliden und jeder der alten Wagen ist ein perfektes Fotomotiv. Doch warum gibt es so viele gut erhaltene Oldtimer auf Kuba?

Mehr als 140.000 Autos brachten sie mit!

Wer diese Frage beantworten will, muss ein Blick zurückwerfen, in die Zeit vor der uns allen bekannten Revolution. Damals, weit vor 1959, florierte der Handel mit den USA, amerikanische Bürger kamen auf die Karibikinsel, um zu arbeiten und hier zu leben. Mehr als 140.000 Autos brachten sie mit, verkauften viele davon an Kubaner und liessen einige unfreiwillig zurück, als sich die politischen Beziehungen beider Länder abzukühlen begannen. Seither werden die Wagen gehegt und gepflegt wie nirgends sonst. Mangelnde Alternativen und enormes Improvisationstalent sorgen seit Jahrzehnten dafür, dass die mehr als 60 Jahre alten Oldtimer immer noch top in Schuss sind.

 

Die schönsten Sehenswürdigkeiten in Havanna

Viel Geschichte, viel Kultur und jede Menge historische Gebäude, die nur darauf warten, euch mehr über die Vergangenheit der Stadt zu verraten – das alles hält Havanna für euch bereit. Einige der Highlights haben wir für euch zusammengefasst.

Castillo de los Tres Reyes del Morro

Imposant und sehenswert ist zum Beispiel das Castillo de los Reyes del Morro. Diese Festungsanlage gibt es bereits seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1630. Jeden Abend um 21 Uhr werden hier zwölf Kanonen abgefeuert, die daran erinnern, dass früher um diese Zeit die Stadttore geschlossen wurden.

Kathedrale von Havanna

Bei einem Stadtspaziergang sehenswert ist die Catedral de la Virgen María de la Concepción Inmaculada de La Habana, eine schöne und gut erhaltende Kirche mit einem Vorplatz, auf dem ihr tolle Fotos machen könnt. Rundherum findet ihr Cafés: Setzt euch gemütlich in den Schatten, trinkt einen kubanischen Kaffee und lasst das Flair der Stadt auf euch wirken.

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Cementerio Cristóbal Colón

Ebenfalls einen Besuch wert ist der Cementerio Cristóbal Colón. Er ist der grösste Friedhof der Stadt und der zweitgrösste der Welt. Man kann sogar mit dem Touristenbus durch die Grabreihen fahren, so riesig ist die gesamte Friedhofsanlage mit mehr als 53.000 Gräbern. Imposante Grabmäler und Mausoleen machen einen Besuch hier zu einem ganz besonderen Erlebnis. Benannt ist das Areal nach dem weltberühmten Seefahrer Christoph Kolumbus.

Das Kapitol von Havanna

Ein Must See ist definitiv das weltbekannte Capitolio. Die Ähnlichkeit des Kapitols mit dem Capitol in Washington ist keinesfalls zufällig – vielmehr wurde der Bau der ehemaligen Residenz des kubanischen Staatsoberhauptes durch die amerikanische Architektur inspiriert. Direkt nebenan befindet sich übrigens das Gran Teatro de la Habana, in dem ihr das Ballet Nacional de Cuba und das Opernensemble des Teatro Lírico Nacional de Cuba live erleben könnt.

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Uferpromenade: El Malécon

Der schönste Ort, um den Sonnenuntergang in Havanna zu beobachten, ist die Uferpromenade el Malécon, die mit ihren rund sieben Kilometern Länge zu einem entspannten Abendspaziergang einlädt. Hierher kommen des Abends auch viele Einheimische, die sich in den Abendstunden zum Plaudern treffen oder hier ihre Tour durch die Bars der Stadt beginnen.

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„Habana Vieja“ – Tolle Gassen, wunderschöne Cafés

Farbenfroh, lebendig und voller Lebensgefühl: In der Altstadt von Havanna herrscht nie Stillstand. Immerzu sind die Strassen mit Menschen gefüllt und sowohl Touristen als auch Einheimische stürzen sich mit Vergnügen in das bunte Treiben. Längst wurde das historische Zentrum zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Überall wird gebaut, erneuert und restauriert, das Ambiente ist einzigartig.

Ein buntes Durcheinander aus Touristen, die versuchen, die farbenfrohen Häuser mit dem Fotoapparat einzufangen, kleine, belebte Cafés und Strassenmusiker, die mit ihren kubanischen Klängen nicht nur die Einheimischen zu kleineren Tanzeinlagen anregen, das alles ist einfach nur wunderbar.

Lasst euch von der guten Laune der Kubaner anstecken!

Das Lebensgefühl hier in Havanna steckt voller Leidenschaft und karibischer Energie und vor allem die vielseitigen Künstler und Musiker lassen euch das spüren. Lasst euch von der guten Laune der Kubaner anstecken – hier in Havanna darf auch auf den Strassen getanzt werden.

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Hauptstrasse Calle Obispo

Wenn es übrigens um Strassenschilder in Havanna geht, könnt ihr euch nicht immer auf das geschriebene Wort verlassen. Manchmal fehlen die Wegweiser ganz und zum Teil tragen die engen Gassen gleich zwei verschiedene Namen. Am besten einfach die Einwohner Havannas, die Habaneros, nach dem Weg fragen, falls ihr bei diesem Wirrwarr die Orientierung verliert. Die ehemalige Hauptstrasse Havannas wird Calle Obispo genannt und eignet sich für einen ordentlichen Stadtbummel genau so gut wie für eine abendliche Tour durch die Bars der Stadt. Hier, wo sich die meisten Geschäfte und Bars befinden, ist die Stadt am lebendigsten. Stöbert ein bisschen in den kuriosen Cafés und Läden oder besucht Hemingways Lieblingshotel Ambos Mundos. Nett anzusehen ist auch das Hotel Florida mit seiner beeindruckenden Lobby.

 

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Wandel oder Stillstand? Verfall und Prunk vergangener Tage

Egal, wohin ihr auch schaut, die Stadt befindet sich im Wandel. Überall wird gebaut und restauriert, einige Hauser dagegen verschwinden komplett aus dem Strassenbild. Wenn ihr durch die Strassen schlendert, werdet ihr immer wieder einen Blick in halbverschlossene Innenhöfe, Galerien, Baustelleneingänge und Wohnungen werfen können. Die Türen stehen häufig einfach offen, denn die Kubaner vertrauen einander und haben keine Probleme damit, ihre Privaträume offen einsehbar zu präsentieren.

Gerade in der Altstadt werdet ihr euch in ein anderes Jahrhundert zurückversetzt fühlen, während man im Strassenbild nach und nach Veränderungen merkt. Es gibt mehr neue Autos als noch vor ein paar Jahren, an öffentlichen Plätzen gibt es gelegentlich WLAN und an vielen Ecken eröffnen moderne Cafés, Galerien und Restaurants.

Havanna – charmant, bunt und wunderschön

Es wird moderner in Havanna, doch auch jetzt noch ist die Stadt vor allem eines: charmant, bunt und wunderschön. Die gefürchtete Amerikanisierung Kubas bleibt bisher aus.

Havana, Cuba downtown skyline.

 

Plant eure Ferien auf Kuba

Vermutlich habt ihr jetzt extremes Fernweh bekommen, oder? Dann überlegt nicht lange, sondern lasst euch von den zauberhaften Kubanern, dem unglaublichen Flair der Städte, wunderschönen Stränden und beeindruckender Natur begeistern.

Ab mit euch nach Kuba!

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